Sportgemeinschaft Handicap Berlin e.V.
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Rollstuhlbasketball

Basics

Körbe, Spielfeld und Spielzeit beim Rollstuhlbasketball haben exakt die gleichen Dimensionen wie beim „Fußgänger“-Basketball. Die Körbe hängen in 3,05 m Höhe, gespielt wird 4 x 10 Minuten, bei Gleichstand entscheidet eine fünfminütige Verlängerung. Jeder Spieler darf maximal fünf Fouls begehen, danach scheidet er aus dem Spiel aus. Für einen Angriff hat man 24 Sekunden Zeit aber nach spätestens 8 Sekunden muss der Ball über der Mittellinie sein und darf nicht mehr über diese zurückgespielt werden. In der gegnerischen Zone kann man sich maximal 3 Sekunden aufhalten, dann muss man die Zone verlassen.

Die kleinen Unterschiede

Im Rollstuhlbasketball spielen Frauen und Männer, Behinderte und Nichtbehinderte zusammen, für Chancengleichheit und Gerechtigkeit sorgt die Klassifizierung der Spieler.
Den Schrittfehler gibt es im Rollstuhlbasketball auch, nach zwei Schüben an den großen Rädern muss der Spieler den Ball dribbeln, ein Doppeldribbling gibt es nicht. Der Ball kann gehalten oder auf dem Schoß abgelegt werden. Das Dribbling darf beliebig oft zum Anschieben unterbrochen werden.
Einen Hochball gibt es nur zu Beginn des Spiels. In jeder weiteren Hochball-Situation wird ein alternierender Einwurf gewährt, d.h. die Teams erhalten abwechselnd Ballbesitz, zunächst der Verlierer des Sprungballs. Der rote Pfeil beim Kampfgericht zeigt an, wer beim nächsten Hochball in den Ballbesitz kommt. Er deutet in die Richtung, in die das Spiel fortgesetzt wird, und wird nach jeder Hochballentscheidung der Schiedsrichter gedreht.

Rollstuhl

Der Sportrollstuhl ist ein Highend-Sportgerät. Mit einem fest verschweißten Rahmen ist er äußerst belastbar. Die Räder besitzen einen Achssturz von bis zu 21 Grad, das macht den Rollstuhl besonders wendig. Die Sitzposition wählt man abhängig von Behinderung und Rolle im Spiel. Höher als 53 cm darf jedoch niemand sitzen. Die Räder sind maximal 28 Zoll im Durchmesser und jeder Rollstuhl muss zur Sicherheit der Spieler einen Rammbügel haben, der nicht mehr als 11 cm über dem Boden liegt.

Klassifizierung

Die funktionelle Klassifizierung bewertet über welche basketballrelevanten Muskelfunktionen ein Spieler verfügen kann. Die Skala geht in 0,5-Punkte-Schritten von 1,0 beispielsweise für hohe Querschnittslähmungen bis 4,5 für Minimal- oder Nichtbehinderte. Die Summer der Klassifizierungspunkte für die fünf Spieler eines Teams auf dem Feld darf 14,5 nicht überschreiten. Für jede Frau auf dem Feld wird ein Bonus von 1,5 Punkten gewährt und jeder Spieler unter 18 Jahren erhält einen Bonuspunkt. Ein Verstoß gegen diese Regel wird mit einem technischen Foul gegen den Trainer bestraft.

Strapping (Gurte)

Viele Spieler sind mit einem Gurt fest mit dem Stuhl verbunden. Schwerer behinderten Spielern gibt das vor allem mehr Sitzstabilität. Zudem gibt der Gurt eine bessere Rollstuhlkontrolle, da jede Körperbewegung besser auf den Rollstuhl übertragen werden kann. Erst durch das „Strapping“ werden spektakuläre Rollstuhlaktionen möglich.

Fouls

Nicht jeder Rollstuhlkontakt ist ein Foul, auch wenn es heftig „kracht“. Im Prinzip gelten die Foulregeln wie im Fußgänger-Basketball, jedoch auf die Besonderheiten des Rollstuhlbasketballs angepasst. Der Rollstuhl nimmt schließlich wesentlich mehr Raum auf dem Feld ein als ein laufender Basketballer und kann auch nicht auf dem Punkt zum Stehen gebracht werden.
Das Aufstehen ist natürlich verboten. Hebt ein Spieler von der Sitzfläche des Rollstuhls ab, um einen Vorteil zu erlangen, wird er mit einem technischen Foul bestraft.